Martin Seeliger ist ein alter Bekannter. Wir hatten viele Workshops und Konzerte bei denen Martin Euch und auch uns mit Anekdoten und Infos Rund um seine Marke Lakewood Guitars erfreut hat. Wir haben dem Mann aus Giessen, der den Namen seiner Firma mit dem Finger auf der Landkarte der USA gefunden hat, ein paar Fragen gestellt.

In unserer Reihe „Meet the Builder“ stellen wir die Menschen hinter der Marke vor, reden über Musik und
Gitarren und stellen fragen zu heiß diskutierten Themen.

Woher kam der Wunsch Gitarrenbauer zu werden?
Als Jugendlicher begann ich Gitarre zu spielen und da ich leidenschaftlich Flugzeugmodelle baute,
dachte ich mir, dass es toll wäre, eine Gitarre selber zu bauen und dafür den Beruf zu lernen.
Erst nach der Zivildienstzeit bekam ich die Chance, eine Lehre zu machen und entschied mich zum damaligen
Leidwesen meiner Eltern dafür. Ich wurde also nicht Rechtsanwalt, Ingenieur oder Journalist.

Wenn Du zurück an die Anfangstage denkst, wann war der Moment in dem Du dachtest „das ist was womit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten will“?
Nach der Lehre machte ich mich mit einem kleinen Akustikladen selbstständig. Das war im Oktober 1982 und von da an war mir klar, dass mich die Gitarren nicht loslassen würden.

Wie viele Leute arbeiten bei Dir?
Zur Zeit arbeiten 22 Mitarbeiter in der Fertigung und Verwaltung der Firma.

Was war die schrägste Kundenanfrage die Du je bekommen hast?
Wir haben so viele „schräge“ Gitarren gebaut, aber die allerschrägste Anfrage kam von einem Kunden, der verlangte,
seine Customshopgitarre dürfe unter keinen Umständen und bei allen Saitenstärken nicht schnarren. Als ich ihm sagte,
dass diese Gitarre noch nicht erfunden sei, wurde er richtig sauer und ich war froh, dass dieser Kelch an mir vorüberzog.

Was hältst Du vom Trend Tonhölzer zu „backen“? Was sind deine Erfahrungen?
Wir haben auf Wunsch und bei Bereitstellung des Holzes einige Gitarren mit thermisch behandelten Fichtendecken gebaut.
Ich bin kein Anhänger des Thermoholzes, da ich an der langfristig nötigen Festigkeit des Holzes zweifle. Die durch das Verfahren
entstehende Sprödigkeit birgt ein Risiko. Abgesehen davon stinken die Hölzer richtig unangenehm.

Erzähl uns von Deiner persönlichen Lieblingsgitarre, welche Marke und Modell ist es und was macht sie für Dich so besonders?
Meine Lieblingsgitarre ist unsere A-36 Premium, eine wunderschöne und kompakte Gitarre, die schnell anspricht, glockenklar
klingt und verführerisch nach Zypresse riecht.

Welche Platten/Künstler hörst Du im Moment besonders gerne?
Ganz altmodisch….James Taylor, David Wilcox, The Beatles, Jamie Cullum, Lady Gaga, Gregor Meyle

Lust auf Lakewood?
Unser komplettes Angebot findet ihr hier!