Dieser Spruch ist heute aktueller denn je. Wir sind noch nicht mal mit der zweiten Infektionswelle fertig geworden, da rollt die dritte über die Welt … oder ist es die Vierte? Dazu geschlossene Kinos, Fitnessstudios, Kneipen, keine Konzerte, Proben oder gar Treffen mit der Band und als ob es nicht genug wäre, auch keine Reise- und Urlaubsmöglichkeiten.

Da ich, wie andere auch, viel Zeit zuhause verbringe, sehe ich mir manchmal die eine oder andere Ecke genauer an. Dabei fiel mir ein mattgraues, ehemals silbern glänzendes Case in meiner Musik-Ecke auf. Ja! da war doch was… ein Headless Bass.

Ein Konzept aus den frühen 1980er Jahren scheint heute wieder ein kleines Revival zu erleben. Was damals schon als echte Innovation galt, aber irgendwie in Vergessenheit geriet, ist heute aus den modernen Genres – wie z.B. Prog – und Extrem-Metal – nicht mehr weg zudenken. Die Vorteile wie z.B. das kompakte Design, ein geringes Gewicht, kaum auftretende Deadspots oder Verstimmungsprobleme, sind nach wie vor sehr gefragt und wichtige Kriterien für Gitarristen und Bassisten beim Kauf eines Instrumentes – Kriterien, die für den Kauf eines Headlessbasses sprechen.

Über die letzten drei Dekaden hat sich die Bauweise der kopflosen Instrumente im Schatten der Massenmärkte stetig weiterentwickelt. Der Godfather des Designs, Ned Steinberger sowie unzählige kleinere Manufakturen, wie z.b. die schwedische Firma Strandberg, haben die Idee nicht nur am Leben erhalten, sondern auf ein neues Level (fanned-frets und luminlays inklusive) gehoben und inspirieren mittlerweile auch die Branchenrießen zur Herstellung von Headless-Instrumenten. Früher gehörten Musiker wie Allan Holsworth und Johnny Winter zu den wichtigen Vertretern des Headless-Designs. Heute sind es Namen wie Alex Venturella (Slipknot) oder Eugene Abdukhanov (Jinjer), die das Headless-Konzept wieder auf die Bühnen bringen.

Im Gegensatz zu den früheren Versionen hat sich auch am Design einiges getan: Das Ergebnis ist ein immer noch innovatives, futuristisch anmutendes Instrument mit den – aus technischer Sicht – besten Eigenschaften und einem sehr komfortablen Spielgefühl.

Das heutige Angebot auf dem Markt wirkt üppiger denn je. Custom-Shops, wie die von Kiesel und Strandberg, zählen aktuell zu den bekanntesten Manufakturen für Headless-Gitarren und Bässe. Aber auch Firmen wie Ibanez treten neuerdings mit einer interessanten Bass-Palette auf den Plan.

Letztere bieten moderne Headless-Bässe zu Preisen an, die auch für Einsteiger_innen und Fortgeschrittne, fernab des Custom-Shop-Milieus, erschwinglich sind. Dabei müsst ihr bei Optik oder den technischen Features keine Kompromisse eingehen. Egal ob 4 – oder 5-Saiter, short-scale oder fanned-fret, burled oder plain tops, die findigen Japer_innen lassen bei ihren Produkten kaum Wünsche offen.

Seit kurzem haben wir einige Modelle zum Antesten im Laden auf Lager. Wer sich also von der Welt der Headless-Instrumente den Kopf verdrehen lassen will, kann dies momentan problemlos mit vorheriger Terminvereinbarung tun.